Die Bundesregierung hat 2021 beschlossen, den Katastrophenschutz und die öffentlichen Warnsysteme zu erproben und zu verbessern. Deshalb werden ab 2022 Warnmittel wie Sirenen und Lautsprecherdurchsagen durch weitere Warnmultiplikatoren ergänzt, um die Reichweite von Notfall- und Katastrophenwarnungen für den Ernstfall auszuweiten.
Zu den Warnmultiplikatoren gehören neben Fernseher und Radio auch Mobilfunkgeräte. Das heißt, Handys und Smartphones werden mit einbezogen.
Im Mobilfunknetz eingewählte Handys und Smartphones erhalten automatisch eine schriftliche Warnung, die in Form einer kurzen Nachricht zugestellt wird. Diese wird als Push-Nachricht angezeigt. Das bedeutet, dass die Nachricht direkt auf dem Display erscheint und nicht separat geöffnet werden muss.
Im Anschluss an die Warnung wird ca. 45 Minuten später eine Entwarnung versendet.
Verantwortlich für den Warntag ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Zusammenarbeit mit weiteren Behörden des Katastrophenschutzes.
Die Bundesregierung hat den neuen Paragraph §164a des Telekommunikationsgesetzes (TKG) verabschiedet und darauf im Dezember 2021 die Mobilfunk-Warnverordnung erlassen. Beide Reformen bilden die gesetzlichen Grundlagen für die erstmalige Durchführung der Warnung über einen Mobilfunkdienst, Cell Broadcast. Die Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Bevölkerung umfassend und flächendeckend im Fall eines Notfalles gewarnt werden kann.
Die Kurznachricht wird über einen Mobilfunkdienst, Cell Broadcast, an alle Mobilfunkgeräte gesendet, die zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet sind und den aktuellen technischen Standards entsprechen.
Weitere Informationen dazu, ob Ihr Gerät die Warnung erhalten kann, finden Sie auf der Seite des BBK unter: Technische Voraussetzungen für den Empfang von Cell Broadcast
Cell Broadcast ist ein Mobilfunkdienst zum Versenden von Nachrichten, ähnlich der SMS. Die Nachrichten werden jedoch nicht an bestimmte Nummern geschickt, sondern vollkommen anonym an alle Empfänger innerhalb einer bestimmten Mobilfunkzelle.
Cell Broadcast bietet Vorteile gegenüber SMS und Apps: Um eine Warnnachricht als SMS zu senden, muss die Mobilfunknummer im Netz bekannt und registriert sein. Eine Registrierung der Mobilfunknummer ist beim Dienst Cell Broadcast nicht nötig. Sobald ein Mobilfunkgerät in der betroffenen Funkzelle eingebucht ist, kann die Nachricht an das Gerät versendet werden.
Sie benötigen keine spezielle App, wie z. B. NINA oder Katwarn. Smartphones und Handys sind von Werk aus mit dem Mobilfunkdienst ausgestattet.
Folgende Voraussetzungen muss Ihr Gerät erfüllen, um Nachrichten über Cell Broadcast zu empfangen:
iOS Betriebssystem
Android Betriebssystem
Die Nachrichten sind in die Warnstufen 1 bis 4 eingeteilt. Cell Broadcast Nachrichten der höchsten Warnstufe 1 können nicht deaktiviert werden. Alle anderen Warnstufen oder Test-Warnungen können deaktiviert werden.
Cell Broadcast ist vollkommen anonym. Es werden weder die Mobilfunknummer, Standortdaten noch persönliche Daten von den verantwortlichen Stellen erhoben, verarbeitet oder gespeichert.